Das Schuljahresende als Lehrer geschickt nutzen – Tipps für die letzten Schulwochen

Gehören auch Sie zu den Lehrkräften, die sich von Schulferien zu Schulferien hangeln und für die die unterrichtsfreien Wochen in den Sommerferien zur schönsten Zeit des Jahres gehören? Hoffentlich nicht, denn das würde bedeuten, dass Sie am Lehrerberuf an sich eventuell nicht wirklich viel Spaß haben. Eine gewisse Vorfreude auf die regelmäßigen Entspannungs- und Erholungsphasen im Schuljahr kann man Ihnen jedoch sicherlich nicht verdenken. Lehrer|Schüler möchte Sie heute gerne auf die unterrichtsfreie Zeit einstimmen und Ihnen mit diesem Artikel auch einige praktische Tipps geben, die Ihnen das Lehrerleben künftig etwas erleichtern.

Mit Anbruch des Sommers deutet sich auch an, dass ein weiteres Schuljahr zu Ende geht. Schülerinnen und Schüler ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer kämpfen sich meist mit letzter Kraft durch die ausstehenden Schulaufgaben und die Abschlussprüfungen und sehnen sich nach dieser stressigen Phase nach den Ferien, die je nach Bundesland im Früh- oder Spätsommer beginnen. Die letzten Wochen des Jahres müssen Sie jedoch nicht zwangsläufig sinnlos mit einer Serie von Filmen und Spielchen im Unterricht verbringen, um sich die Zeit zu vertreiben. Wenn Sie es geschickt anstellen, können Sie sich als Lehrkraft in der Jahresendphase durch gute Planung schon im alten Schuljahr für das neue entlasten.

>>> Vorentlastung für das neue Schuljahr – machen Sie einen „Deal“ mit den Schülerinnen und Schülern!

Der folgende Lehrer|Schüler-Tipp hat bis jetzt bei jeder einzelnen Lehrkraft funktioniert, die wir zu den Themen Disziplin im Klassenzimmer oder Unterrichtsvorbereitung und Korrektur beraten haben. Statt, dass Sie zwischen Notenschluss und Zeugnisausgabe im Sommer drei Wochen lang nur Spielfilme zeigen und „Hangman“ spielen, handeln Sie doch mit Ihrer Klasse einen Deal aus! In Schulklassen, die Sie aller Voraussicht nach im folgenden Schuljahr weiterführen werden, sollten Sie sich darauf verständigen, dass Sie am Schuljahresende eine Woche lang ein Thema durchnehmen, das sowohl zur alten als auch zur künftigen Jahrgangsstufe passt. Widmen Sie sich dem Thema von der Ersteinführung bis zur Übungsphase bis zu drei Unterrichtsstunden mit steigendem Schwierigkeitsgrad! In der letzten Stunde prüfen Sie mündlich – nach Absprache mit der Klasse mit oder ohne Note – das Gelernte ab.

Im kommenden Schuljahr wiederholen Sie die Kerninhalte noch einmal in einer Doppelstunde und prüfen diese haargenau wie in der mündlichen Leistungserhebung zum Schuljahresende nun schriftlich ab, zum Beispiel in Form einer Stegreifaufgabe. Kündigen Sie das genauso zum Ende des alten Schuljahres an: „Nächstes Jahr in unserer dritten gemeinsamen Unterrichtsstunde schreiben wir mit genau denselben Fragen unsere erste Ex!“ Sie glauben gar nicht, wie motiviert Schülerinnen und Schüler sein können, wenn sie eine derart konkrete Aussicht auf eine faire und gute Note haben! Moralisch ist das auch absolut vertretbar, denn erstens vertiefen Sie besonders effizient Grundwissen und zweitens zeigen Sie sich als verlässlicher Pädagoge, der als gutes Beispiel vorangeht und seinen Schülerinnen und Schülern gegenüber loyal und ehrlich ist. Das schätzen Kinder und Jugendliche sehr – und Sie haben Ihre erste Note, bevor Ihre Kolleginnen und Kollegen überhaupt ernsthaft mit dem Unterricht begonnen haben. Eine Win-Win-Situation für alle!

>>> Misten Sie Ihre Schulunterlagen mit Sinn und Verstand aus!

Natürlich ist es verständlich, wenn Sie am Schuljahresende nur noch in die Ferien wollen und die Schule möglichst schnell ganz weit wegschieben wollen! Aber machen Sie nicht den Fehler, in Ihren Lehrerunterlagen keinen Wert mehr auf Ordnung und Struktur zu legen, nur weil Sie keinen Nerv mehr dafür haben, alles sauber und geordnet abzulegen! Lehrer|Schüler findet: Wenn Sie am Schuljahresende als Lehrerin oder Lehrer einmal kräftig „ausmisten“, entlasten Sie sich nicht nur seelisch, Sie bauen auch bereits für das nächste Schuljahr vor!

Kennen Sie das Chaos auf Ihrem Lehrerschreibtisch? – Unzählige Kopien von Arbeitsblättern, die Sie von einer Kollegin bekommen haben – natürlich mehrfach kopiert, aber dennoch kein kompletter Klassensatz -, drei neue Schulbücher, in die Sie mal reinschmökern wollten – aber man sieht schon auf den ersten Blick: Keines ist so richtig geeignet – und eingesammelte Schülerarbeiten – aber einzelne fehlen, weil Sie nicht konsequent genug auf Vollständigkeit gepocht haben. Das Wirrwarr auf dem Lehrerarbeitsplatz ist meist hausgemacht und ließe sich eindämmen, wenn man der Versuchung widerstehen würde, alles erst einmal wild abzulegen. Gewöhnen Sie sich an, dass Sie alles, was Sie in die Hand nehmen, zumindest grob einsortieren müssen! Ihr Arbeitsbereich ist tabu!

Im konkreten Fall: Von den Arbeitsblättern behalten Sie eine Kopie, die Sie gleich in den richtigen Ordner einsortieren – der Rest kommt in den Müll. Die Schulbücher geben Sie umgehend an interessierte Lehrerkolleginnen oder Lehrerkollegen weiter – wenn sie gut sind, werden Sie davon unter Garantie noch erfahren – und können sich dann immer noch bewusst damit auseinanderzusetzen. Und die Schülerarbeiten? Schludernden Schülerinnen und Schülern setzen Sie eine letzte Frist bis zum nächsten Tag – oder Sie halten den Jugendlichen eine Verlustanzeige unter die Nase, die diese unterschreiben müssen (und auf der sie bestätigen, dass sie ihre Eltern über Punkte und Note informiert haben). Bei Bedarf haben Sie dann auch gleich einen sinnvollen Nachweis für den nächsten Elternsprechabend.

>>> Bereiten Sie das nächste Schuljahr professionell vor!

Neben dem „Ausmisten“ und Archivieren alter Unterlagen gehört zu Ihren Aufgaben als Lehrkraft auch, dass Sie sich rechtzeitig auf das neue Schuljahr vorbereiten. Und zwar mit Sinn und Verstand, denn wenn sich Ihre konkrete Klassenzuteilung noch kurzfristig am Schuljahresbeginn ändern kann, sollten Sie sich im Sommer davor Raum für Flexibilität lassen. Aber: Welche Reiter muss Ihr Sammelordner für das kommende Schuljahr in jedem Fall haben, unabhängig von der konkreten Klasse? Was Sie immer griffbereit haben sollten: Ihren eigenen Stundenplan, den der zu unterrichtenden Klasse, leere Klassenlisten (den Reiter können Sie auch vorbereiten, ohne konkrete Listen zu hinterlegen), eine (!) Liste für Verfehlungen (nicht gemachte Hausaufgaben, Verspätungen, „Vergesslichkeit“, …), eine Kopie der Hausordnung (für die Möglichkeit, spontan eine sinnvolle Zusatzaufgabe geben zu können), korrekturrelevante Atteste (z.B. Dyskalkulie, Legasthenie, LRS, …), ….

Es empfiehlt sich, dass Sie einen massiven A4-Ordner für die dauerhafte Ablage in Ihrem Lehrerarbeitszimmmer anlegen und in den Unterricht nur eine (!) Mappe für den ganzen Tag mitnehmen. Ein Fach pro Unterrichtsstunde und – nicht vergessen: Leere Klarsichtfolien und Büroklammern, die braucht man immer und sie sind nicht schwer. Alles, was Sie nach dem Unterricht noch tun müssen, ist, die Materialien in Ihrer Dokumentenmappe durchsehen. Da Sie schon beim Einsortieren Ordnung gehalten haben, ist das eine Sache von wenigen Minuten.

Am Ende des Schuljahres können Sie sich wirklich sinnvoll vorentlasten, indem Sie A4-Ordner und Arbeitsmappe schon einmal vorbereiten. Dasselbe sollte auch für Ihre digitalen Unterrichtsmaterialien gelten, die Sie unbedingt nach derselben Struktur und mit derselben Beschriftung wie offline anlegen sollten. Damit behalten Sie jederzeit den Überblick im Papierwirrwarr des Lehreralltags. Wenn Sie Hilfe brauchen, als Lehrerin oder Lehrer für Ordnung und Struktur in Ihren Unterlagen zu sorgen, beraten Sie die professionellen und erfahrenen Coaches von Lehrer|Schüler jederzeit 100% vertraulich – kontaktieren Sie uns noch heute!

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