Ein Gastbeitrag von Sophie B. Krüger von unserem Kooperationspartner Imageconsulting Berlin.
Wie sollte ein angemessenes Lehreroutfit aussehen? Das mag wie eine triviale Frage klingen, doch ist sie zweifelsohne für jede Pädagogin und jeden Pädagogen wichtig… und es ist mehr als leicht, als Lehrerin oder Lehrer aus Versehen in ein modisches Fettnäpfchen zu treten. So gelten Lehrkräfte nicht unbedingt als die am besten gekleidete Berufsgruppe. Unter den gegebenen gesellschaftlichen und schulischen Umständen der letzten Monate und Jahre angesichts der noch immer grassierenden COVID-19-Viruspandemie ist die Ausübung dieses Berufes heutzutage auch ohne Kleidervorschriften schon kompliziert genug. Schließlich geht es in der Schule vordergründig ja eigentlich um die Vermittlung von Fach- und nicht um Textilkompetenz. Lehrer|Schüler beleuchtet im heutigen Artikel mit Hilfe der Berliner Imageberaterin Sopie B. Krüger von Imageconsulting Berlin das wichtige Thema der passenden Lehrerkleidung genauer, damit Sie als Lehrkraft schnell zu einem eigenen und unverwechselbaren professionellen Kleidungsstil finden können.
Inhaltsverzeichnis
- >>> Was ist Ihr „Signature Look“ als Lehrerin oder Lehrer?
- >>> Stereotypen der Lehrerkleidung I: Der „Lehrerinnen-Schal“
- >>> Stereotypen der Lehrerkleidung II: „Berufsjugendlichkeit“ unter Lehrern
- >>> Passende Lehrerkleidung: Als Lehrerin oder Lehrer den passenden Kleidungsstil finden
- >>> Passende Beratungsangebote von Lehrer|Schüler
>>> Was ist Ihr „Signature Look“ als Lehrerin oder Lehrer?
Eine unpassende Kleiderwahl kann Schülerinnen und Schülern eine unnötige Angriffsfläche bieten, wie ein Beispiel aus einem Berliner Gymnasium zeigt: Wie an vielen anderen Schulen ist es dort üblich, dass die Abschlussklasse „ihre“ letzte Schulwoche thematisch prägt. In besagtem Fall hatten sich die Schülerinnen und Schüler das Thema „Lehrer-Outfits“ auserkoren und sich an einem Tag im Signature Look einer von ihnen gewählten Lehrperson gekleidet. Kinder und Jugendliche haben ein feines und kritisches Auge für Mode und Stil und so sah man an diesem Tag sehr gut getroffene „Outfit-Klone“ der Pädagoginnen und Pädagogen auf den Fluren des Schulhauses. Je nach Stil-Vorbild war dieser Tag für manche der Schülerinnen und Schüler ein stilistischer Höhenflug, für andere eine textile Lachnummer.
Die interessante Frage aus der Sicht von Lehrer|Schüler für Sie als Lehrerin oder Lehrer lautet daher: Was trüge die Schülerin oder der Schüler, die oder der Sie an diesem Tag als Inspirationsquelle gewählt hätte? Was ist Ihr Signature Look als Pädagogin oder Pädagoge? Möglicherweise machen Sie es sich durch einen zu pragmatischen oder zu auffälligen Stil unnötig schwer, die für gelungenen Unterricht hilfreiche Balance zwischen Nähe, Vertrauen und Kompetenz und damit eine angemessene Lernatmosphäre herzustellen. Wir betrachten für Sie daher im Folgenden einmal zwei Beispiele ganz spezieller Bekleidungsgewohnheiten von Lehrerinnen und Lehrern, die einem fast karikaturhaft in den Sinn kommen, wenn man heutzutage den Schulhof nach lehrertypischen Outfits abscannt.
>>> Stereotypen der Lehrerkleidung I: Der „Lehrerinnen-Schal“
Für viele weibliche Lehrkräfte ist es scheinbar DAS Lieblingsstück schlechthin und so „darf“ es bei fast keinem Lehrerinnen-Outfit fehlen: Der unvermeidliche Pädagoginnen-Schal. Doch kaum ein Kleidungsstück der Lehrerinnengarderobe spaltet die Meinungen nach der Erfahrung von Lehrer|Schüler aufgrund seiner inflationären Verwendung mehr. Dabei hat er durchaus seine Daseinsberechtigung: In Zeiten des Stoßlüftens sind Halstücher und dünne Schals hilfreich gegen Zugluft und abgesehen davon auch eine Wohltat für die viel beanspruchte Stimme einer Lehrkraft. Als Akzent wertet dieses Accessoire jedes noch so schlichte Outfit auf und ist eine gute Alternative zu Schmuck, der im aktiven Pädagoginnenalltag oft recht unpraktisch ist.
Damit das Tragen eines Schals jedoch auch angenehm für das Auge des Gegenübers ist und nicht nur für den Hals der Trägerin, sollten Sie Folgendes beachten:
Tragen Sie „Indoor“-Schals aus Viskose, Baumwolle, Seide oder anderen, eher glatten Materialien. Dicke, strukturierte Wollschals sind für den Winterspaziergang in Kombination mit Mänteln und Winterjacken gedacht. Als modisches Accessoire in Innenräumen wirken sie eher monströs.
Achten Sie darauf, dass der Schal stilmäßig zum Rest Ihres Outfits passt. Beispielsweise wirkt ein feminin verspielter Schal mit kleinen Blümchen und Zipfelchen kombiniert zu einer klassischen Streifenbluse und einer sportlichen Jeans und Fußwohlschuhen irritierend deplatziert. Dieser Stilmix beinhaltet zu viele verschiedene Informationen gleichzeitig und lässt auch die Trägerin unklar wirken.
Nehmen Sie in Ihrem Schal eine Farbe aus dem Rest des Outfits auf, z.B. die des Pullovers. Diese Farbwiederholung erzeugt einen „Set-Charakter“ und wirkt sehr angezogen und bewusst gewählt.
Auch die Art, den Schal zu binden, macht viel aus. Vermeiden Sie es trotz Kälte und eventuellen Halsschmerzen bitte, den Schal eng und dick um den Hals zu wickeln! Dann sieht er aus wie eine medizinische Halskrause und Ihr Kopf wirkt sehr klein und isoliert vom Rest des Körpers. Wenn Sie Inspiration zu abwechslungsreichen und zeitgemäßen Tuchbinde-Variationen suchen, schauen Sie sich ein paar Tutorials auf Pinterest und YouTube an oder geben Sie einfach einmal „Schalbindetechniken“ in der Google-Bildersuche ein. Die zahlreichen Beispiele sind wirklich inspirierend!
>>> Stereotypen der Lehrerkleidung II: „Berufsjugendlichkeit“ unter Lehrern
Unter den männlichen Kollegen im Lehrerzimmer findet sich neben einer Vielzahl an stilistischen Einzel-Fauxpas wie Fischerwesten, Hardrock-Outfits mit Lederhosen und krassen Band-Shirt-Motiven häufig auch eine besonders starke Tendenz zu übermäßiger Anfälligkeit für zu jugendliche Kleidung. Seien das Herren der Kategorie 50+ mit altersentsprechendem körperlichem Habitus in den neuesten Luftpolster-Sneakers im futuristischen Look wie dem der 14-jährigen Schüler, die sie unterrichten, oder auch „Berufsjugendliche“. Dabei handelt es sich um Männer im „besten Alter“, die ihre Jugend- und Studienzeit in engen Jeans, Sneakers, Motiv-Shirts und Kapuzenpulli verbracht haben und bis heute daran festhalten, denn auch im Straßenbild scheint es für diesen Kleidungsstil kein Verfallsdatum zu geben.
Doch in dem Moment, in dem einem das alte Sprichwort in den Sinn kommt: „Von hinten Lyzeum, von vorne Museum!“, ist es nach Ansicht von Lehrer|Schüler an der Zeit, zu einem erwachseneren (nicht altbackenen) Look überzugehen, denn kein Hoodie der Welt kann von den ersten kleinen Mimikfältchen und dem langsam schütter werdenden, jedoch auch zunehmend melierten Haar ablenken. Das Gegenteil ist leider oft der Fall. Das gilt übrigens auch für dynamische Sportlehrer mit athletischer Figur und federndem Gang. Wenn man es den Kindern zumuten kann, sich innerhalb von fünf Minuten nach dem Sportunterricht zurück in ihre Alltagskleidung umzuziehen, kann man das von einem Erwachsenen allemal erwarten. Es gibt also keinen Grund, im Jogginganzug vor der nächsten Mathe-Klasse zu stehen oder in diesem Outfit an der Lehrerkonferenz teilzunehmen.
Unterrichtskleidung für Lehrerinnen und Lehrer ist stimmigerweise „konservativ schick“. Dieser Begriff wird hier eher im sozialen als im politischen Sinne verwendet. Kleiden Sie sich als Lehrkraft so, dass Kinder Sie als erwachsene Autorität wahrnehmen! Auch den Eltern sollte es leicht fallen, Sie als reifes Vorbild für ihre Kinder wahrzunehmen. Das gelingt Ihnen leicht im Stil von Business Casual. Denken Sie an Stoffhosen, nicht an Freizeithosen! Tragen Sie ein Hemd mit Kragen oder ein Poloshirt, kein (Motiv-)T-Shirt! Ein besonders „angezogener“ Look entsteht durch ein drittes Kleidungsstück wie einen Überzieher, z.B. einen modernen Freizeitblazer oder ein hippes Sakko aus dehnbarem Material mit hohem Tragekomfort, oft auch maschinenwaschbar in frischen oder gedeckten Farben, uni oder gemustert. Als Kombination zu einer Stoffhose, zu einer Jeans (ohne Löcher und extreme Waschungen) oder einem Rock ist er vielseitig und deshalb sehr beliebt.
>>> Passende Lehrerkleidung: Als Lehrerin oder Lehrer den passenden Kleidungsstil finden
Wie Sie sehen, ist Ihr eigener modischer Stil als Lehrerin oder Lehrer essenziell. Er unterstützt Sie, durch die Kleidung als methodisches Werkzeug das passende Maß an Nähe und Distanz zwischen der pädagogischen Leitfigur und den Schülerinnen und Schülern herzustellen und unterstreicht Ihre Kompetenzen sowie Ihr fachliches Know-how als Lehrkraft. Das wiederum ist nach Ansicht von Lehrer|Schüler von enormer Bedeutung für die Aneignung und Verkörperung einer professionellen Lehrerpersönlichkeit im Klassenzimmer. Ihr abwechslungsreicher und hektischer Arbeitsalltag als Lehrerin oder Lehrer stellt hohe Anforderungen an Ihre Kleidung und nicht alle Stücke aus Ihrer privaten Casual-Garderobe sind für die Lehrtätigkeit geeignet. Es lohnt sich daher, gezielt für den Arbeitsalltag einzukaufen. Eine Ihrem Stil angepasste Capsule Wardrobe aus perfekt aufeinander abgestimmten Kleidungsstücken erspart Ihnen tägliches Grübeln und lässt Sie immer gut aussehen. Als Extra obendrauf gibt es einen gut sortierten Kleiderschrank.
Wenn Sie noch mit Ihrem persönlichen Stil hadern, vereinbaren Sie gerne ein kostenfreies 15-minütiges Erstgespräch mit Sophie B. Krüger von Imageconsulting Berlin, um zu erfahren, welche kleinen Optimierungen in Ihrer Lehrergarderobe bereits dazu beitragen können, Ihr Outfit als professionelle Lehrkraft für – und nicht gegen Sie – arbeiten zu lassen!
>>> Passende Beratungsangebote von Lehrer|Schüler
- L1 | Quereinsteiger und Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf: Beratung und Begleitung
- L3 | Kollegiale Fallberatung für Lehrkräfte
- L6 | Praxiscoaching für Lehrkräfte II: Lehrergesundheit und Work-Life-Balance
- L8 | Praxiscoaching für Lehrkräfte IV: Ordnung und Struktur für Lehrkräfte
- R1 | Hilfe und Begleitung im Referendariat für ein Lehramt
- SL1 | Crashkurs für neue Schulleitungen
Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne!
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