Die Säulen des gelungenen Zeitmanagements für Lehrer und Referendare

Geschätzte Lesedauer: 4 Minuten

Privates und Berufliches als Lehrerin oder Lehrer unter einen Hut zu bekommen, kann manchmal nach der Erfahrung von Lehrer|Schüler ganz schön schwierig sein. Vor allem, wenn Sie den Lehrerjob mit besonders großer Leidenschaft ausführen, sollten Sie darauf achten, unbedingt ein passendes Zeitmanagement als Pädagogin oder Pädagoge zu haben, um als Lehrkraft jederzeit Ihr Bestes geben zu können. Damit Sie Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung und private Angelegenheiten ohne Stress managen können, haben wir für Sie die wichtigsten Säulen des professionellen Zeitmanagements für Lehrerinnen und Lehrer zusammengefasst, die auch für Referendarinnen und Referendare eines Lehramts interessant sein sollten.

>>> Zeitmanagement als Lehrerin oder Lehrer – was das ist und wie Sie es für sich professionell einsetzen

„Gebraucht der Zeit, sie geht von hinnen,
Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Getreu dieser Erkenntnis, zu der schon der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe kam, sollten Sie sich als Lehrerin oder Lehrer beziehungsweise Referendarin oder Referendar für ein Lehramt mindestens einmal und rechtzeitig grundlegend Gedanken über Ihr eigenes Zeitmanagement und Ihre Selbstorganisation als Lehrkraft machen.

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de

>> Säule eins: Sortieren Sie Ihre Aufgaben als Lehrerin oder Lehrer sinnvoll und planen Sie voraus!

Inmitten von Klausuren, Exkursionen, Elternsprechtagen und den allgemeinen Unterrichtsvorbereitungen kann es schnell hektisch und unübersichtlich werden. Ein klar strukturierter Terminplan, in welchen Sie all Ihre Aufgaben während des Schultags eintragen können, ist deshalb für Lehrkräfte unverzichtbar. Bedenken Sie bei der Planung auch Ihren persönlichen Biorhythmus! Während einige Lehrerinnen und Lehrer besser in der Nacht arbeiten oder frühmorgens schon vor Unterrichtsbeginn korrigieren, ist die produktivste Phase bei anderen Pädagoginnen und Pädagogen eher am Nachmittag.

Passen Sie sich also so gut es geht an diesen Rhythmus an, um möglichst effizient arbeiten zu können! Dadurch sparen Sie nicht nur einiges an Zeit, sondern fördern auch Ihre Lehrergesundheit. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kontrolle der eigenen Arbeitsbelastung. Immer wieder werden Ihnen unerwartete Beratungs- und Problemgespräche mit Eltern, Schülerinnen und Schülern oder Lehrerkollegen dazwischenkommen. Planen Sie deshalb ausreichend echte „Freistunden“ ein, in denen Sie auch wirklich etwas zur Ruhe kommen!

Die vier Aufgabenklassen

Aufgaben lassen sich generell in vier Kategorien einteilen, um einen besseren Überblick zu behalten:

Aufgabenklasse A: Hier müssen Probleme und To-Dos (wie das Einsammeln von Kopiergeld oder die Kontrolle von Schulaufgaben) schnell gelöst werden.

Aufgabenklasse B: Zu dieser Kategorie gehören alle Erledigungen, die zwar nicht dringend sind, dennoch aber in möglichst naher Zukunft (innerhalb weniger Tage) erledigt werden müssen. Die Vorbereitung für den Unterricht der Folgewoche zählt beispielsweise zu dieser Klasse.

Aufgabenklasse C: Die To-Dos dieser Klasse sind zwar dringend, aber auf langfristiger Basis nicht wichtig. Perfekt zum Delegieren bzw. Outsourcen geeignet ist beispielsweise die Ablage von Dokumenten.

Aufgabenklasse D: Derartige Aufgaben sind für die Arbeit weder dringend noch wichtig. Beispielhaft hierfür ist der Gang ins Café oder das Treffen mit Freunden.

>> Säule zwei: Konsequenz anstatt Lehrerstress

Haben Sie sich Ihren wohlüberlegten Zeitplan für den Lehreralltag zurechtgelegt, ist es wichtig, sich auch konsequent an diesen zu halten. Bleiben Sie an einer Aufgabe, bis diese fertig ist beziehungsweise bis Sie zur nächsten übergehen sollten! So vermeiden Sie zusätzlichen Stress, der durch Zeitmangel entsteht. Die passende Belohnung darf dann natürlich auch nicht fehlen. Suchen Sie sich nach Beendigung einer Aufgabe einen attraktiven Ausgleich! Ob das nun ein Spaziergang im Freien, ein leckeres Essen oder eine Runde Fernsehen ist – die Möglichkeiten sind vielfältig.

>> Säule drei: Das passende Ordnungssystem als Lehrerin oder Lehrer

Schon Kindern und Jugendlichen wird beigebracht, dass der Arbeitsplatz immer ordentlich sein muss, um sich besser konzentrieren und ohne Ablenkung arbeiten zu können. Dies gilt auch noch für Erwachsene. Überlegen Sie sich ein eigenes Ordnungssystem, mit dem Sie selbst gut klarkommen. Dieses System erstreckt sich über folgende Bereiche:

  • Ihr eigener Lehrerarbeitsplatz

  • Ablauf und Organisation von Korrekturen

  • Ihre eigenen Schülerakten mit sinnvollen und notwendigen Anmerkungen (z.B. Notenlisten)

  • Ihr individuelles Ablagesystem für Arbeitsblätter und Unterrichtsmaterialien

  • Offene und erledigte Aufgaben

  • Kurzfristige Unterrichtsplanung und langfristige Sequenzplanung

>> Säule vier: Selbstreflexion über die eigene Organisation als Daueraufgabe des Lehrerberufs

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehramtsreferendare | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehramtsreferendare | lehrerschueler.de

Kommen Sie mit Ihrer eigenen Aufgabenverteilung gut klar? Behalten Sie den Überblick über wichtige To-Dos? Ist Ihr Ordnungssystem passend oder stört Sie etwas? Fühlen Sie sich gut ausgelastet, aber nicht überlastet? Das sind Fragen, die Sie sich immer wieder selbst stellen sollten.

Vor allem am Anfang des Berufslebens ist es für Lehrkräfte sowie Referendarinnen und Referendare eines Lehramts ein langwieriger Prozess, das Gleichgewicht zu finden. Aber auch während Ihrer Zeit als aktive Lehrerin oder Lehrer werden Sie sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen müssen, die eine eventuelle Neuordnung erfordern. Prinzipiell gilt aber: Geben Sie sich selbst die Chance, sich an alles zu gewöhnen und behalten Sie ein System rund vier bis sechs Wochen bei, bevor Sie sich Gedanken über mögliche Änderungen machen!

>> Säule fünf: Work-Life-Balance als Lehrkraft

Eine regelmäßige Auszeit ist wichtig, um sich zu regenerieren und damit neue Kraft für den stressigen Schulalltag zu sammeln. Durch regelmäßige Freizeitaktivitäten fördern Sie die Gesundheit von Körper und Geist. Besonders der Sport sollte im Alltag einer Lehrerin oder eines Lehrers nicht fehlen, um sich fit zu halten. Planen Sie also ausreichend Freizeit für Familie, Freunde und Hobbies ein, sodass Sie jeden Tag entspannt in die Klasse kommen! Prinzipiell gilt immer der Grundsatz: Das Vermitteln von Wissen ist nur durch ausgeglichenes Lehrpersonal möglich!

>> Säule sechs: Erfinden Sie das didaktische Rad nicht neu!

Holen Sie sich Tipps und Tricks aus dem Lehrerkollegium und den eigenen Fachschaften! Sowohl für die sinnvolle Einteilung von Terminen und Prüfungen als auch für die Unterrichtsvorbereitung sind Tipps von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen für Lehrkräfte Gold wert. Oftmals können Sie „alte“ Schulaufgaben durch leichte Abänderungen übernehmen. Haben Sie eine Prüfung einmal erstellt, können Sie diese in den nächsten Jahren unter Umständen wiederverwenden. Eine weitere Möglichkeit ist die geschickte Neukombination von bereits verwendeten Prüfungsteilen.

>>> Kurz und knapp: Wie sieht ein gelungenes Zeitmanagement im Lehrerberuf aus?

Eine entspannte Lehrkraft bedeutet ausgeglichene Schülerinnen und Schüler – um das zu erreichen, müssen Sie auf den richtigen Ausgleich von Arbeit und Freizeit achten. Planen Sie deshalb Ihre Aufgaben im Voraus und halten Sie sich dann an Ihren persönlichen Terminplan! Ein gutes Ordnungssystem für Lehrerinnen und Lehrer kann dazu beitragen, den Überblick zu behalten. Ob Sie sich dieses nun selbst ausdenken oder sich von Kolleginnen und Kollegen wertvolle Tipps holen, ist Ihnen überlassen. Zudem sollten Sie einmal erstellte Examen gut sortiert aufheben, um diese ganz oder in Teilen erneut verwenden zu können!

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