Berufswechsel für Lehrer – ist das möglich?

Geschätzte Lesedauer: 3 Minuten

Oftmals ist die Rede von der „Einbahnstraße Lehramtsausbildung“. Damit ist gemeint, dass ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer nach absolviertem Lehramtsstudium und langwierigem Referendariat für ein Lehramt in der Regel keine Chance mehr zu haben scheinen, den einmal eingeschlagenen Bildungsweg wieder zu korrigieren, wenn sich erst spät herausstellen sollte, dass der Lehrerberuf für sie nicht das Richtige ist. Trotz der späten Erkenntnis – oder gerade ihretwegen – stellt sich für sie umso dringender die Frage, ob ein Berufswechsel für Lehrerinnen und Lehrer überhaupt möglich ist. Lehrer|Schüler, professioneller Bildungsdienstleister und Experte für den Ausstieg aus dem Lehrerberuf, hat diesem Gedanken nachgespürt.

>>> Woran erkennen Lehrkräfte den richtigen Moment zum Ausstieg aus dem Lehrerberuf?

Sie werden es sich schon denken können – einfach ist das wahrlich nicht. Um zu einer klaren Einsicht zu kommen, wann und ob man als Pädagogin oder Pädagoge aus dem Lehrerberuf aussteigen sollte, bedarf es kompromissloser Selbstreflexion und unbedingt auch der – subjektiven – Einschätzung durch Freunde, Familie und Bekannte sowie der objektiven Bewertung der beruflichen Lage am besten durch einen Fachmann oder eine Fachfrau. Dennoch gibt es keinen goldenen Weg, sondern nur vielversprechende Ansätze.

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de

Natürlich sollten Lehrkräfte auf eindeutige Anzeichen achten und diese ernst nehmen: Beginnende Schlaflosigkeit, schlechte Laune schon beim Gedanken an die Schule und häufiges Streiten mit der Lebenspartnerin oder dem Lebenspartner können erste Symptome sein, die sich bis zu einer massiven Depression als Lehrerin oder Lehrer steigern können. Der Berufskrankheit Nummer eins unter Lehrerinnen und Lehrern, dem Burnout, ist der frühzeitige Ausstieg aus dem unerfüllten Berufsleben als Lehrkraft immer vorzuziehen. Allerdings nicht ohne eingehende und kompetente Analyse durch professionelle Fachleute. Im Folgenden gehen wir auf die häufigsten Fragen ein, die Lehrer|Schüler in zahlreichen Beratungsgesprächen von ausstiegswilligen Lehrkräften im Schuldienst bislang gestellt wurden.

>>> Beispielfrage 1: „Ist das nicht wahnsinnig gefährlich, jetzt noch den Beruf als Lehrerin oder Lehrer zu wechseln?“

Hierauf antworten wir von Lehrer|Schüler meist mit einer Gegenfrage: „Ist es nicht wahnsinnig gefährlich für die psychische und physische Gesundheit, jetzt noch in diesem Beruf zu bleiben, der Sie als Lehrerin oder Lehrer so unglücklich macht?“ Damit ist meist der Weg in die dringend notwendige Reflexion der Lage geebnet. Es ist immer individuell sehr unterschiedlich, wie groß die drohende Gefahr wirklich ist und vor allem, worin konkret sie eigentlich besteht. Im Endeffekt hängt dies auch von der eigenen Lebensplanung und Persönlichkeitsstruktur der Lehrkräfte ab. Aber die Antwort auf diese Frage zu suchen, lohnt sich immer.

>>> Beispielfrage 2: „Was soll ich denn machen? Ich kann nur Lehrer oder Lehrerin sein.“

Erstens stimmt das meistens nicht und zweitens ist es falsch. Jeder kann irgendetwas (und was heißt das schon, „Lehrer sein können“), auch wenn die wahren Talente oftmals unter der Oberfläche verborgen sind. Außerdem: Wenn man „das Lehrersein beherrscht“, aber dann doch den Beruf wechseln will, kann man es ja vielleicht doch nicht – zumindest nicht so wie gefordert. Und genau das ist der Knackpunkt.

„So wie gefordert“ heißt oftmals: „Unter den derzeit gegebenen Umständen in der unmittelbaren Umgebung zu den vorzufindenden Konditionen in einem etablierten System“. Dies sind lauter Ansatzpunkte, die man hinterfragen kann und sollte, die aber viele Lehrkräfte seit der einmal gefällten Entscheidung für den Lehrerberuf Anfang ihrer Zwanziger nicht mehr zur Disposition gestellt haben. Im Lehrer|Schüler-Coaching arbeiten wir diesen Sachverhalt (neben vielen anderen) professionell auf.

>>> Beispielfrage 3: „Wie steigt man denn jetzt konkret aus dem Lehrerberuf aus?“

Das ist einfacher als gedacht, sollte aber keine Hauruck-Aktion sein. Schon allein der innerlich gefasste Entschluss, den Lehrerberuf zu verlassen, bedeutet für viele Menschen häufig eine erste Entlastung, die sie befreiter in die ungeliebte Arbeit gehen lässt. Manchmal reicht auch schon der Entschluss, sich bald entschließen zu wollen, ob man als Lehrer aussteigen und sich als Lehrkraft beruflich umorientieren will.

Die vielen praktischen Fragen, die mit einem Berufswechsel für Lehrerinnen und Lehrer verbunden sind, lassen sich viel motivierter und zielgerichteter angehen, wenn man weiß, wofür man es tut – für sich selbst und die einem Nahestehenden. Lehrer|Schüler berät natürlich intensiv, wenn es dann so weit ist und der letzte Schritt zum Verlassen des Schulsystems definitiv gegangen werden soll. Es ist manchmal hart, aber niemals schwer, sich als Lehrer beruflich neu zu orientieren.

>>> Für wen ist der Ausstieg aus dem Lehrerberuf empfehlenswert?

Das ist auch wieder eine der Fragen, bei denen sich in den Augen von Lehrer|Schüler eine allzu pauschale Antwort verbietet, auch wenn es denkbar angenehm wäre, wenn es sie gäbe. Aber es gibt zumindest eine Faustregel, die sich bewährt hat: Je besser vorbereitet das Vorhaben, den Lehrerberuf zu verlassen, ist und je jünger die ausstiegswillige Lehrkraft, desto empfehlenswerter ist die Neuorientierung für Lehrkräfte inner- oder außerhalb des Schulsystems. Alles Andere hängt von den individuellen Umständen ab – immer.

>>> Passende Beratungsangebote von Lehrer|Schüler


Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne!


Hashtags: #lehrerschueler ||| #lehrer ||| #schule #unterricht #lehrerausstieg #schulausstieg #kuendigung #jobwechsel #jobausstieg #lehrerprobleme #lehrerfrust #lehrerleben #lehrerpersoenlichkeit

 

Eine Antwort

  1. […] Es ist ein Unding, dass die Ausbildung zur Lehrkraft in Deutschland heutzutage noch immer eine gefährliche Einbahnstraße ist. Das liegt daran, dass Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten neben einigen wenigen […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Up Next

We couldn’t find what you are looking for. Maybe try a search?