Das papierlose Arbeitszimmer für Lehrerinnen und Lehrer – es kann funktionieren!

Geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Heute wollen wir uns mit einem Thema beschäftigen, das auch bei unseren Beratungen für Lehrerinnen und Lehrer bei Lehrer|Schüler immer wieder eine Rolle spielt: Es geht um das oft leidige Problem der Ordnung und Struktur im Arbeitszimmer für Lehrkräfte. Wieder einmal kommen hier zwei Schwierigkeiten zum Tragen: Nämlich einerseits, dass Lehrkräfte einen wesentlichen Teil ihrer Arbeitszeit im häuslichen Arbeitszimmer verbringen und andererseits, dass im Rahmen der Unterrichtsätigkeit eine Vielzahl von Unterlagen und Materialien benötigt werden.

Diese müssen so organisiert werden, dass sie jederzeit greifbar sind und nichts verloren geht. Dabei sind die Bedingungen, unter denen das Homeoffice für Lehrerinnen und Lehrer stattfindet, höchst unterschiedlich: Der Münchner oder Hamburger Lehrer hat vielleicht nur eine Ecke im Schlafzimmer seiner Stadtwohnung zur Verfügung, während die Lehrerin im Bayerischen Wald oder in der Lüneburger Heide ein großzügiges Arbeitszimmer ihr Eigen nennt. Dementsprechend individuell ist dann auch das System, nach dem Materialien und Unterlagen geordnet und aufbewahrt werden.

>>> Das papierlose Büro für Lehrkräfte – nur eine Illusion?

Hier kommt ein Begriff ins Spiel, der in den 80er und 90er Jahren, als der Computer seinen Siegeszug durch die Büros antrat, oft zu hören war, der sich aber mittlerweile nach den Erfahrungen von Lehrer|Schüler als Illusion herausgestellt hat – und auch das könnte sich im Zuge der Corona-Pandemie wieder ändern, nachdem viele Firmen gezwungen sind, so weit wie möglich auf das Homeoffice umzustellen. Es geht um das bereits erwähnte “papierlose Büro”. Bislang war das, wie gesagt, ein Ansatz, der sich nur zögerlich durchgesetzt hat. Abzulesen ist das nicht zuletzt am stark gestiegenen Verbrauch von Papier, speziell des gängigen Kopierpapiers. Und wer kennt sie nicht, die Kolleginnen und Kollegen, die jede Mail erst einmal ausdrucken, bevor sie bearbeitet werden kann?

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de

Dennoch kann die Idee des papierlosen Büros für Lehrerinnen und Lehrer äußerst hilfreich sein, wenn man sie konsequent umsetzt. Das wollen wir heute etwas näher erläutern. Erfahrungsgemäß fällt es vielen Lehrkräften zunächst schwer, sich ein Leben ohne Aktenordner, Schnellhefter und Regale voller Materialien vorzustellen. Doch lassen Sie uns einmal Schritt für Schritt das typische Arbeitszimmer einer Lehrkraft oder einer Referendarin oder eines Referendars für das Lehramt durchgehen!

>>> Schritt 1 zum papierlosen Büro für Lehrerinnen und Lehrer: Weg mit dem Bücherberg!

Da wären zunächst natürlich die Massen an Schulbüchern, die sich nach und nach ansammeln – angefangen mit den Lehrwerken, die Sie für den laufenden Unterricht brauchen. Diese sind natürlich unentbehrlich. Aber brauchen Sie wirklich immer die Papierversion? So gut wie alle modernen Schulbücher liegen längst in digitaler Form vor, sei es (mittlerweile ganz altmodisch!) als beigelegte CD-ROM oder online abrufbar. Dieses Angebot sollten Sie als Lehrerin oder Lehrer nach Ansicht von Lehrer|Schüler unbedingt nutzen! Wenn Sie die Bücher tatsächlich im Unterricht brauchen, können Sie sie normalerweise problemlos in der Schule lagern. Die elegantere Lösung ist natürlich ein Notebook oder Tablet-Computer, auf dem Sie alle benötigten Bücher bequem zur Hand haben. Wenn Ihre Schule einigermaßen modern ausgestattet ist, können Sie die entsprechenden Seiten auch digital projizieren und sogar “live” mit Anmerkungen versehen. So können Sie zum Beispiel eine Grammatikübung gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern bearbeiten.

Das Gleiche gilt für die vielen Zusatzmaterialien, die der Lehrkraft das Leben erleichtern. Auch Lehrerhandbücher, Klassenarbeitstrainer und Anderes liegt praktisch durchgängig auch digital vor. Falls Sie doch einmal ein älteres, aber bewährtes Übungsheft nutzen wollen, hier noch ein Tipp: Die meisten Kopierer beherrschen es mittlerweile, Gedrucktes in hoher Geschwindigkeit einzuscannen und als PDF-Dokument zu speichern (solange Sie das Buch selbst besitzen und solche Dateien nicht weitergeben, gilt das als private Kopie). Mit der entsprechenden Hard- und Software lassen sich dann auch solche Vorlagen im Unterricht nutzen.

Sie müssen das ganze Papier ja nicht gleich wegschmeißen – aber Sie brauchen es nicht mehr in Reichweite. Also lautet der erste Tipp: Misten Sie Ihre Papierberge als Lehrerin oder Lehrer konsequent aus! Natürlich müssen Sie die Ablage im Computer dann entsprechend anlegen, um schnell und bequem auf die Materialien zugreifen zu können. Aber das ist keine große Hürde: Fangen Sie mit den Fächern an, sortieren Sie dann nach Klassenstufe und schließlich nach Lehrwerk! Das schafft schnell zusätzlichen Platz im Arbeitszimmer.

>>> Schritt 2 zum papierlosen Lehrerarbeitszimmer: Microsoft OneNote – die „eierlegende Wollmilch-Software“ für das Lehrerbüro

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehramtsreferendare | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehramtsreferendare | lehrerschueler.de

Weiter geht es mit der Unterrichtsplanung. Na, haben Sie jetzt auch Ihre Regalreihen voller Aktenordner vor Augen, mit Beschriftungen wie “Bio, 8. Klasse, Evolution” oder “Mathe, 11. Klasse, Kurvendiskussion” und gefüllt mit Stapeln von säuberlich in Klarsichthüllen gesteckten Arbeitsblättern und Stundenverläufen? Natürlich sind solche Aufzeichnungen wichtig, keine Frage! Nur: Brauchen Sie diese Papierberge wirklich? Oder, anders gefragt: Brauchen Sie sie als Lehrerin oder Lehrer im Arbeitszimmer wirklich in Papierform?

An dieser Stelle möchten wir ein großartiges Tool vorstellen, welches nach Meinung von Lehrer|Schüler alternativlos ist und sich für die Zwecke von Lehrerinnen und Lehrern optimal eignet. Es handelt sich dabei um das standardmäßig mit Windows ausgelieferte, aber auch für den Mac erhältliche Programm “OneNote”. Eigentlich ist es “nur” ein digitales Notizbuch. Was es zu so einem mächtigen Werkzeug macht, ist zum einen die Möglichkeit, Unterlagen auf drei Ebenen zu sortieren: Sie können zum Beispiel für jedes Fach ein “Notizbuch” anlegen, innerhalb dessen für jede Jahrgangsstufe einen “Abschnitt”, und hier wiederum für jedes Thema eine “Seite” (die beliebig lang sein kann). Selbstverständlich lässt sich OneNote auf verschiedenen Geräten über die Cloud synchronisieren, so dass Sie als Lehrkraft völlig unabhängig arbeiten können. So haben Sie praktisch Ihr komplettes Lehrerarbeitszimmer stets dabei und sind örtlich flexibel.

In OneNote sind Sie auch völlig frei, was die Inhalte angeht: Sie können Dokumente aller Art auf den einzelnen Seiten ablegen, aber auch einfach auf die Seiten schreiben (und haben dabei sogar eine Handschriftenerkennung zur Verfügung, was auf einem Tablet-Computer natürlich ideal ist). Um die zahlreichen Möglichkeiten zu nutzen, empfiehlt es sich jedoch, sich einer gründlichen Anleitung zu bedienen – und zwar ganz altmodisch in gedruckter Form, um alle Beispiele gleich am Computer nachvollziehen zu können. Eine sehr gelungene Einführung in die Handhabung von OneNote ist das Buch “Microsoft OneNote – Der einfache Praxiseinstieg” von Winfried Seimert, erschienen im mitp-Verlag. Hier sind auch weniger gängige, aber oft nützliche Funktionen erläutert, die den Weg zum papierlosen Büro für Lehrerinnen und Lehrer erleichtern.

Genauso gut kann OneNote die Funktion Ihres Lehrerkalenders übernehmen und Termine, dienstliche Notizen und Notenlisten verwalten. So können Sie zum Beispiel dienstliche Schreiben, die Sie per Mail erhalten haben, gleich in OneNote speichern und haben sie bei Konferenzen oder in Elterngesprächen immer zur Hand. Wir finden: Das ist wirklich eine großartige Erleichterung für den Arbeitsalltag von Pädagoginnen und Pädagogen!

>>> Datenschutz für Lehrerinnen und Lehrer bei der digitalen Unterrichtsplanung und Schülerdatenverwaltung

Lassen Sie uns an dieser Stelle noch einen Hinweis zum Datenschutz anbringen: Die Frage, ob und unter welchen Umständen Lehrkräfte Schülerdaten speichern dürfen, ist hoch umstritten und gehört zu jenen Themen, die “alle Nase lang” neu geregelt werden, gerade jetzt wieder unter dem Eindruck der COVID-19-Viruspandemie. Mit einem simplen Trick von Lehrer|Schüler können Sie hier als Lehrerin oder Lehrer Unsicherheiten elegant vermeiden: Lassen Sie einfach in Ihren digitalen Aufzeichnungen, die einzelne Schülerinnen und Schüler betreffen, die Namen weg und ersetzen sie durch Nummern, die Sie zum Beispiel der Klassenliste entnehmen. Schon sind Ihre Noten nicht mehr ohne zusätzliche Informationen den Schülerinnen und Schülern zuzuordnen, und dem Datenschutz ist Genüge getan.

Unsere professionellen Beraterinnen und Berater coachen Sie bei Bedarf gerne zu den Themen Digitalisierung und Homeschooling, wenn Sie bei der Durchführung effizienten und nachhaltigen Distanzunterrichts Hilfe benötigen, oder ganz grundsätzlich zu der Frage, wie Sie als Lehrerin oder Lehrer Ihren Unterricht strukturiert und Zeit sparend vorbereiten sowie Korrekturen effizient bewältigen.

>>> Passende Beratungsangebote von Lehrer|Schüler


Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne!


Hashtags: #lehrerschueler ||| #lehrer #referendare #studenten #lehramtsstudenten ||| #schule #unterricht #lehrerarbeitszimmer #arbeitszimmer #lehrerbuero #lehrerordnung #lehrerstruktur #archivierung #unterrichtsvorbereitung #lehrerfortbildung #lehrerweiterbildung #lehrerordnungssystem #ablagesysteme

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Up Next

We couldn’t find what you are looking for. Maybe try a search?