Gut vorbereitet in das Referendariat für ein Lehramt – Tipps für zukünftige Lehrerinnen und Lehrer

Geschätzte Lesedauer: 6 Minuten

Zwei Mal im Schuljahr – zum Beginn eines jeden Halbjahres – starten deutschlandweit tausende ehemaliger Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten in ein neues Abenteuer, den letzten Teil ihrer Lehrerausbildung, der sich nach der theoretischen und wissenschaftlichen Ausbildung an der Universität nun auf den eher praktischen Teil des Berufsbilds Lehrer konzentriert. In etwa zwei Jahren – das schwankt von Bundesland zu Bundesland leicht – bekommen angehende Pädagoginnen und Pädagogen im Schuldienst den letzten Feinschliff ihrer Ausbildung und starten nach dem erfolgreich absolvierten Zweiten Staatsexamen ihre Lehrerkarriere; im Idealfall gleich auf einer Planstelle, im weniger günstigen Fall auf einer zeitlich befristeten Vertretungsstelle als Lehrkraft.

Egal, um welche Schulart es geht – Grundschule, Förderschule, Mittelschule, Realschule, Wirtschaftsschule, Gymnasium, eine der zahlreichen beruflichen Schulen – eines haben viele der angehenden Lehramtsreferendarinnen und Lehramtsreferendare gemeinsam: Eine gehörige Portion Unsicherheit vor dem, was da auf sie zukommt. War „das Ref“ während des Studiums für ein Lehramt meist nur ein abstraktes Gespenst am fernen Ende der schier endlosen Universitätsausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer, wird das unbekannte Etwas nach dem Ersten Staatsexamen für ein Lehramt plötzlich unheimlich real. Vielen Ex-Studentinnen und ehemaligen Studenten des Lehramts ist auch kurz vor dem Referendariat oft nicht klar, was genau sie in der Lehrerausbildung erwartet und etliche Schauergeschichten von Verwandten, Bekannten und aus dem Internet verunsichern eher als dass sie motivieren. Lehrer|Schüler klärt daher auf: Mit unseren Tipps können angehende Lehrerinnen und Lehrer zuversichtlich und gelassen in den neuen aufregenden Lebensabschnitt starten – das Referendariat, an dessen Ende man endlich eine ausgebildete Lehrkraft ist.

>>> Tipp 1 für angehende Lehrerinnen und Lehrer: Lehrerarbeitszimmer aufräumen und alte Unterlagen entsorgen

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehramtsreferendare | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehramtsreferendare | lehrerschueler.de

Äußere Ordnung schafft innere Ordnung – ein Leitsatz, der wie gemacht scheint für Lehramtsreferendarinnen und Lehramtsreferendare. Für viele ist der Beginn der praktischen Lehrerausbildung ein Meilenstein in ihrem beruflichen Leben und stellt eine echte Zäsur dar. Meist ist mit dem Antritt des Referendariats für Lehrerinnen und Lehrer auch ein Umzug, also ein Wohnortwechsel, und eine Veränderung der gesamten Lebenssituation verbunden. Dieser einschneidende Moment im Leben einer jeden Lehrkraft eignet sich perfekt, um das künftige Lehrerarbeitszimmer auf Vordermann zu bringen: Misten Sie gründlich aus, und zwar großzügig!

Zunächst einmal sollten sich baldige Referendarinnen und Referendare von 90% aller Unterlagen aus dem Lehramtsstudium verabschieden. Weg können und sollten: Theoretische Ringvorlesungen über Nischenthemen, Vorlesungsmitschriften zu praxisfernen Forschungsschwerpunkten des Professors und Hauptseminar-Reader von Veranstaltungen, die Sie nur der Professorin wegen besucht haben und weil Sie unbedingt noch einen Leistungsnachweis gebraucht haben. Sortieren Sie kritisch aus: Nehmen Sie drei Dinge gleichzeitig in die Hand – eines davon muss weg (roter Stapel), eines davon dürfen Sie vorübergehend aussortieren (gelber Stapel) und eines davon behalten Sie (grüner Stapel). Dieses Ampelsystem für mehr Ordnung erleichtert Ihnen die Entscheidung ungemein und schützt Sie davor, Tonnen an Materialien zu horten, die Sie in Ihrem Lehrerleben nie wieder brauchen werden.

In der zweiten Runde sind Sie dann noch kritischer: Unterlagen von echtem sentimentalem Wert – Ihre Abschlussarbeit, Ihre Seminararbeiten und Ihre Präsentationsunterlagen, also Schriftstücke, in die während des Lehramtsstudiums viel Schweiß und Tränen geflossen sind, dürfen bleiben. Außerdem behalten Sie alles, was inhaltlich zu den schulischen Lehrplänen Ihrer Unterrichtsfächer passt – siehe Tipp 3 – und alles, was dem Erziehungswissenschaftlichen Studium (EWS) zuzurechnen ist – Allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik, Psychologie -, da Sie das im Referendariat für ein Lehramt noch einmal brauchen könnten. Den Rest können und sollten Sie getrost entsorgen – wir von Lehrer|Schüler unterstützen Sie gerne mit unserem Coaching für mehr Ordnung und Struktur für Lehrkräfte dabei, Ihr Lehrerarbeitszimmer für das Referendariat vorzubereiten.

>>> Tipp 2 für baldige Lehrkräfte: Kleidung für den Lehrerjob und den privaten Lehrkörper einkaufen

Eines der am meisten nachgefragten Themen in unseren Lehrer|Schüler-Coachings für Referendarinnen und Referendare eines Lehramts ist die Frage nach der richtigen Kleidung als Lehrerin oder Lehrer. In der Tat macht es Sinn, dass angehende Lehrkräfte sich vor Beginn ihrer praktischen Lehrerausbildung einmal richtig Gedanken um die passende Klamotte für den Lehrerberuf machen. Viele verlieren sich jedoch tendenziell in modischen Detailfragen und verlieren den Blick für das große Ganze. Ihre Leitfrage bei der Auswahl neuer Kleidung für den beruflichen Alltag als Lehrerin oder Lehrer sollte stets sein: „Ist das Kleidungsstück so bequem, dass ich es jederzeit gerne trage und ist es gleichzeitig so repräsentativ, dass ich damit meine neue Lehrerrolle glaubwürdig ausfülen kann?“ Kleidungsstücke, die einen der beiden Punkte nicht erfüllen, werden es nie in Ihre endgültige Auswahl schaffen und sich am Ende immer wie ein Fehlkauf anfühlen – also verzichten Sie gleich darauf!

Es ist schlau, dass sich ehemalige Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten vor dem Antritt des Referendariats Gedanken über ihre berufliche Garderobe machen: In den Ferien vor Beginn der praktischen Lehrerausbildung – also den Sommer- bzw. Weihnachtsferien – ist der Moment günstig, da nicht mehr allzu viel Zeit bis zum Start des Referendariats bleibt – somit ist schnell eine verbindliche Entscheidung gefragt -, aber der Beginn der nächsten Ausbildungsphase zur Lehrerin oder zum Lehrer ist gleichzeitig noch so weit entfernt, dass man eine echte Chance hat, gelassen und stressfrei die künftige Lehrerkleidung shoppen zu gehen. Unbedingt sollten Sie sich auch neue Kleidung für die Freizeit anschaffen, die es Ihnen leichter macht, nach einem stressigen Tag in der Schule abzuschalten und auch während des Lehramtsreferendariats wenigstens ein paar Stunden bequem auf der Couch abschalten zu können. Belohnen Sie sich für das erfolgreiche Erste Staatsexamen im Lehramt!

>>> Tipp 3 für künftige Lehramtsreferendarinnen und Lehramtsreferendare: Vorschriften und Lehrpläne aufmerksam lesen

Während des Lehramtsreferendariats werden Sie mit Vorschriften, Regelungen, Gesetzen und Verordnungen nur so zugeschüttet werden – da kann es aus Sicht von Lehrer|Schüler nicht schaden, wenn Sie sich als baldige Lehrerin oder Lehrer in Ausbildung schon einmal frühzeitig einen Überblick über die wirklich wichtigen Regelungen im Lehrerberuf verschaffen. Mit den kniffligen Details müssen Sie sich momentan noch nicht befassen – es reicht im Grunde, wenn Sie die allgemeine Struktur und den generellen Aufbau sowie offensichtliche Querverweise nachvollziehen und erfassen können. All die komplizierten Zusammenhänge des Schulrechts werden Ihnen ohnehin noch während des Lehramtsreferendariats beigebracht werden. Nur haben Sie während der persönlichen Vorbereitungszeit vor dessen Beginn noch genug Zeit und Muße, sich ohne Druck und in Ruhe mit den wichtigsten offiziellen Texten, die Ihr Lehrerleben prägen werden, auseinanderzusetzen – davon werden Sie noch lange zehren können und einen sanfteren Einstieg in den Lehrerjob erleben.

Lehrer|Schüler - Beratung für Schulleitungen | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Schulleitungen | lehrerschueler.de

Die gesamte Ausbildungszeit ist straff durchstrukturiert und folgt einem eng getakteten ZeitplanLehrproben und Unterrichtsbesuche, die Examensarbeit im Lehramt und die Mündliche Staatsprüfung im Zweiten Staatsexamen werden in unterschiedlichen Phasen einen ordentlichen Zeitdruck auf Sie ausüben und sind alle mit strikten Vorgaben verbunden. In der einschlägigen Prüfungsordnung Ihres Bundeslandes erfahren Sie alles über die rechtlichen Rahmenbedingungen Ihrer Lehrerausbildung, deren Einhaltung Sie von Anfang an konsequent überprüfen sollten. Wohl dem, der als Referendarin oder Referendar für ein Lehramt die eigenen Rechte und Pflichten kennt!

Es empfiehlt sich auch, dass Lehramtsreferendarinnen und Lehramtsreferendare die offiziellen Lehrpläne „ihrer“ Unterrichtsfächer aufmerksam studieren – den eher allgemeinen Teil ebenso wie den fachbezogenen und insbesondere Ansätze zu fächerübergreifendem Unterrichten sollte man gut beherrschen. Da Sie diese Aufgabe für jede Ihrer künftigen Klassenstufen erwartet, haben Sie einiges an Arbeit vor sich, die Sie intelligenterweise schon vor den Beginn des Lehramtsreferendariats verlegen können. Noch mag Ihnen zwar das pädagogische Rüstzeug fehlen, um wirklich alle inhaltlichen Aspekte erfassen zu können – dafür haben Sie vor der Lehrerausbildung noch am ehesten etwas, das Ihnen währenddessen sehr fehlen wird: Genug Zeit, um für sich selbst eine umfangreiche Mindmap anzufertigen, die Ihnen den Einstieg in den eigenverantwortlichen Unterricht später sehr erleichtern wird.

>>> Tipp 4: Vor Antritt des Referendariats für ein Lehramt ausgiebig Urlaub machen und soziale Beziehungen pflegen

Eine der schlimmsten Erfahrungen, die man im Lehrerberuf machen kann, ist die, die eigene Gesundheit für die Erfüllung der dienstlichen Pflichten und der Erwartungen der Schulleitung, Lehrerkollegen und Eltern auf das Spiel zu setzen und nicht mehr rechtzeitig einen Ausweg aus dieser misslichen Lage zu finden. Beratungen zu dem Thema Lehrergesundheit und Work-Life-Balance gehören seit eh und je zu den am meisten nachgefragten Beratungsdienstleistungen von Lehrer|Schüler. Nicht selten führt die Überforderung vieler Pädagoginnen und Pädagogen im Schuldienst später dann zu dem Wunsch nach dem Ausstieg aus dem Lehrerberuf und der beruflichen Neuorientierung für Lehrkräfte.

Sie können schon vor der Aufnahme des Lehramtsreferendariats vorbeugen – nutzen Sie die Chance, noch einmal richtig Urlaub zu machen und ausgiebig Freunde zu treffen! Zwar wird es nicht zwangsläufig so sein, dass Sie während der Ausbildungszeit zur Lehrerin oder zum Lehrer keinerlei Zeit mehr für die dringend benötigte Erholung haben – das hängt auch unmittelbar von Ihrer Lehrerausbilderin oder Ihrem Seminarlehrer ab – doch sollten Sie unbedingt entspannt und motiviert in die letzte Phase Ihrer beruflichen Qualifizierung zur Lehrkraft starten. Auf Wunsch helfen und begleiten unsere professionellen Beraterinnen und Berater aus der schulischen Praxis Sie kompetent während des Referendariats für ein Lehramt, damit Sie optimal performen und die bestmögliche Leistung im Lehramtsreferendariat abrufen können.

>>> Passende Beratungsangebote von Lehrer|Schüler


Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne!


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Eine Antwort

  1. […] Pädagoginnen und Pädagogen in Ausbildung ist es wichtig, dass Sie vom ersten Tag an – am besten schon vor Antritt des Referendariats – strukturiert und organisiert sind und dementsprechend auftreten. „Kleider machen […]

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