Umgang mit „schwierigen“ Kindern in der Grundschule

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In den Lehrer|Schüler-Beratungsgesprächen für Grundschullehrkräfte thematisieren Hilfe suchende Lehrerinnen und Lehrer häufig folgendes Problem, das sich in ihrem Unterricht zeigt und zu dem sie ein professionelles Coaching für Lehrkräfte wünschen:

„Ich schaffe es einfach nicht, dass die Klasse dauerhaft ruhig ist. Das geht mal eine oder zwei Minuten gut, aber kaum drehe ich mich zur Tafel, werden die Schülerinnen und Schüler unruhig und fangen mit dem Quatschen an. Es dauert dann nicht lang und irgendein Junge macht Unsinn, es fliegt etwas durch das Klassenzimmer oder irgendein Mädchen stößt einen spitzen Schrei aus. Ab dann bin ich nur noch damit beschäftigt, als Lehrerin bzw. Lehrer für Ruhe zu sorgen und an den eigentlichen Unterricht ist kaum mehr zu denken. Ich muss die Klassenregeln zum hundertsten Mal wiederholen, drohe Strafen an und irgendwann werde ich dann auch lauter. Wenn ich dann regelrecht explodiere, gibt es kurz ein betretenes Schweigen – und nach zwei Minuten geht es von vorne los. Ich weiß nicht, was ich als Lehrkraft noch tun soll.“

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehrerinnen und Lehrer | lehrerschueler.de

Könnte dieses Zitat von Ihnen stammen? Erkennen Sie sich wieder? So oder ähnlich sieht eine typische Problemlage von Pädagoginnen und Pädagogen aus, die wir zu dem Thema Disziplin im Unterricht beraten. Dabei fällt zunehmend auf, dass immer mehr Grundschulpädagoginnen und Lehrer an einer Grundschule derart turbulente Situationen im Unterricht schildern. Woran liegt es, dass immer mehr Lehrerinnen und Lehrern der Umgang mit „schwierigen“ Kindern an der Grundschule schwer fällt? Sind Grundschulkinder heutzutage „schwerer erziehbar“ – oder Grundschullehrkräfte heutzutage leichter überfordert als früher?

>>> Wieso ist das Grundschullehramt nicht wie die anderen Lehrämter?

Lehrer|Schüler - Beratung für Lehramtsstudenten | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Lehramtsstudenten | lehrerschueler.de

Ist Ihnen schon einmal folgender Umstand aufgefallen? Viele der Lehrer|Schüler-Kundinnen und -Kunden teilen folgende Erfahrung: Wenn man jemanden aus dem pädagogischen Bereich fragt, welchen Job sie oder er hat, sagt sie oder er (wenn es denn so ist) entweder allgemein „Lehrer/in“ oder gleich spezifisch „Grundschullehrer/in“ – kaum eine Lehrkraft an der Grundschule sagt jedoch allgemein „Ich bin Lehrerin bzw. Lehrer.“ und kaum eine Lehrkraft an einer weiterführenden Schule sagt grundsätzlich vollständig beispielsweise „Ich bin Gymnasiallehrerin bzw. Gymnasiallehrer.“ Darin drückt sich sprachlich aus, was sich im Lehreralltag häufig zeigt: Lehrerin oder Lehrer an einer Grundschule zu sein ist etwas ganz Anderes als an einer Mittelschule, einer Realschule oder einem Gymnasium zu unterrichten.

Was macht die Arbeit an einer Grundschule also so besonders? Warum hebt sich das Grundschullehramt so sehr von anderen Lehrämtern ab? Vieles hängt sicherlich mit dem besonderen Entwicklungsalter der Schülerinnen und Schüler zusammen. An der Grundschule begleiten Lehrerinnen und Lehrer junge Menschen in etwa vom Ende des Kindergartenalters bis zur Vorpubertät – also in einer Entwicklungsphase, in der in so kurzer Zeit so viel passiert wie zuvor nur in den ersten Lebensjahren. Wenn es hart auf hart kommt, bekommen Sie als Grundschullehrkraft in der vierten Klasse schon die ersten (heftigen) Regungen der Pubertät mit – allein diese Zeit im Leben eines jungen Menschen verdient eigentlich ein eigenes Lehramt, „Lehrerin bzw. Lehrer von Pubertierenden“ – fragen Sie mal die „betroffenen“ Eltern!

>>> Warum Studierende eines Lehramts sich für die Grundschule entscheiden (sollten)

Was spricht nun also trotz alledem dafür, sich für das Grundschullehramt zu entscheiden? Warum tut man sich als angehende Lehrerin oder Lehrer den Stress des Unterrichtens an einer Grundschule bei verhältnismäßig schlechter Bezahlung verglichen mit anderen Lehrämtern an? Viele Referendarinnen und Referendare des entsprechenden Lehramts melden uns von Lehrer|Schüler zurück, dass die Arbeit mit Kindern in diesem Alter besonders erfüllend und für die Schülerinnen und Schüler überaus prägend sei. Man könne junge Menschen in dieser Lebensphase besonders gut formen und der erzieherische Aspekt, der in der Grundschule den der Wissensvermittlung an vielen Unterrichtstagen übertrumpfe, sei eine besondere Herausforderung, der man sich als Pädagogin oder Pädagoge gerne stelle. Und wahrscheinlich ist etwas Wahres dran: Erinnern Sie sich noch namentlich an jede Lehrerin und jeden Lehrer, den Sie selbst auf der Realschule oder dem Gymnasium hatten? Die meisten tun das nicht. „Seine“ Grundschullehrerin oder „seinen“ Grundschullehrer vergisst man nie….

Lehrer|Schüler - Beratung für Eltern von Schülern | lehrerschueler.de
Lehrer|Schüler – Beratung für Eltern von Schülern | lehrerschueler.de

Für das Grundschullehramt spricht also eine ganze Menge: Was viele Grundschullehrkräfte neben dem gerade genannten Aspekt außerdem noch besonders schätzen, ist die enge Zusammenarbeit mit den Elternhäusern: So nervig es auch sein kann, wenn manche Eltern den Grundschullehrerinnen und -lehrern in ihre tägliche Arbeit reinreden wollen, weil sie leistungsorientiert oder auch „klettig“ sind und ihre Sprösslinge optimal individuell gefördert sehen wollen, so dankbar sind auch viele Eltern, wenn sich die Lehrkraft ihrer Tochter oder ihres Sohnes dazu bereit erklärt, eng mit den Eltern zusammenzuarbeiten. Engagierte Mütter und Väter können für das Schulleben ein echter Gewinn sein – wenn man als Grundschullehrkraft mit ihnen umzugehen weiß.

>>> Hilfe beim Umgang mit „schwierigen“ Schülerinnen und Schülern an der Grundschule

Kommen wir zum Ausgangsbeispiel zurück. Was ist nun also zu tun, wenn in der Klasse ein Tohuwabohu herrscht und Sie als Grundschullehrerin oder Grundschullehrer das Gefühl haben, die Kontrolle im Unterricht zu verlieren? Wichtiger als an jeder anderen Schulform sind an der Grundschule Ordnung und Struktur im täglichen Unterricht sowie eine klare, zielstrebige und individualisierte Unterrichtsplanung. Mit einer Mischung aus altersgerechten Belohnungssystemen, klaren und nachvollziehbaren Regeln im Unterricht, die Sie im Idealfall gemeinsam mit den Kindern erarbeitet haben, und einer spürbaren und konsequenten Rhythmisierung des Unterrichts unter Einbeziehung von Ritualen und pädagogischen Ankerpunkten sollte es für Lehrerinnen und Lehrer an einer Grundschule schnell möglich sein, eine Lernatmosphäre zu schaffen, die ruhig, anregend und leistungsfördernd ist.

Natürlich sind jedoch die Rahmenbedingungen in der Realität meist alles Andere als optimal: Eine mangelhafte technische Ausstattung an Schulen, ein hoher Anteil an Migrantinnen und Migranten, an Kindern aus dysfunktionalen Familien oder eine Atmosphäre im Lehrerzimmer, die demotivierend und negativ orientiert ist, sind nur einige der Faktoren, die die Arbeit an so mancher Grundschule wahrlich nicht sehr idyllisch erscheinen lässt. Damit Sie als Grundschullehrkraft dennoch erfolgreich sein und dabei seelisch und körperlich als Lehrerin oder Lehrer gesund bleiben können, beraten wir von Lehrer|Schüler Sie individuell, professionell und 100% vertraulich – kontaktieren Sie uns gerne noch heute für Ihren persönlichen Beratungstermin!

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