Burnout und depressive Verstimmungen zählen nach den Erfahrungen von Lehrer|Schüler heutzutage zu den Top-Berufskrankheiten unter Lehrerinnen und Lehrern. Man muss also von einer echten Volkskrankheit unter Pädagoginnen und Pädagogen sprechen – ein Großteil unserer Beratungsgespräche mit Lehrkräften, die unter Depressionen und dem Gefühl eines Burnouts leiden dreht sich daher um die Frage, wie man als Lehrerin oder Lehrer wieder glücklich im Job werden kann oder ob es am Ende nicht sinnvoller wäre, den Lehrerberuf zu verlassen und sich als Lehrerin oder Lehrer beruflich umzuorientieren. Alternativen zum Lehrerjob zu finden ist möglich, doch bedarf es dafür einer eingehenden professionellen Beratung, wie wir als Bildungsdienstleister sie anbieten.
Dass der Lehrerberuf besonders anspruchsvoll ist und an Lehrkräfte überaus große Anforderungen gestellt werden, ist allgemein bekannt. „Den Lehrerjob könnte ich nicht machen!“ ist eine Aussage, die viele Menschen, die als Pädagogin oder Pädagoge im Schuldienst arbeiten, von Außenstehenden zu hören bekommen. Eine großen Zahl an Lehrerinnen und Lehrern hat früher oder später während der Tätigkeit im aktiven Schuldienst mit handfesten Depressionen und einem Burnout zu kämpfen – wieso sind also so viele Lehrerinnen und Lehrer davon betroffen und wie kann man diese lähmende Erkrankung als Lehrkraft bekämpfen?
Inhaltsverzeichnis
>>> Warum sind Lehrerinnen und Lehrer anfällig für Depressionen und einen Burnout?
Ein wichtiger Zusammenhang zwischen diesen „typischen Lehrerkrankheiten“ und dem Berufsbild Lehrer an sich besteht nach Ansicht von Lehrer|Schüler darin, dass im Lehrerjob in der Regel Menschen arbeiten, die eine ausgeprägte soziale Ader haben. Natürlich schätzen sie sicherlich auch die Aussicht auf eine Lebenszeitverbeamtung und die vergleichsweise gute Besoldung, doch ist es der überwiegenden Mehrheit der Pädagoginnen und Pädagogen auch wichtig, Anderen etwas beizubringen und sie individuell zu fördern. Kindern und Jugendlichen das nötige Rüstzeug für das Leben mitzugeben und sie zu verantwortungsbewussten und selbstsicheren Menschen zu formen, ist ein großer Teil der Motivation, die viele angehende Lehrerinnen und Lehrer zu ihrer Berufswahl bewogen hat.
Wenn im Lehreralltag allmählich die Bürokratie überhand nimmt, im Lehrerzimmer gegenseitiges Mobbing herrscht, die Schulleitung allzu unnahbar und wenig verständnisvoll auftritt und die zusätzlich zu dem eigenen Stundendeputat anfallenden Zusatzaufgaben zu einer nicht länger tragbaren Belastung werden – die Projektwoche vorbereiten, Elterngespräche führen, den „Tag der offenen Tür“ mitgestalten, externe Partner finden und den Kontakt halten, Zeugnisse schreiben, … -, wird der „Traumberuf Lehrer“ schnell zu einem Albtraum – mit entsprechenden negativen Folgen für die Lehrergesundheit. Besonders herausfordernd sind für viele Lehrerinnen und Lehrer übrigens auch Auseinandersetzungen mit Schülerinnen und Schülern, die die Notengebung in Frage stellen, Schwierigkeiten dabei, sich selbst und das Arbeitszimmer als Lehrkraft professionell zu organisieren und Probleme damit, die Lehrer-Schüler-Beziehung professionell zu gestalten.
>>> Besonderheiten des Lehrerberufs als Nährboden für Burnout und Depressionen
In den allermeisten Fällen empfinden depressiv verstimmte Lehrerinnen und Lehrer die Lehrer-Schüler-Beziehung als recht einseitig. Sie beschleicht das Gefühl, dass sie alles geben, aber relativ wenig zurückbekommen. Betroffene Lehrkräfte sehnen sich häufig nach dem Zeichen von Dankbarkeit von ihren Schülerinnen und Schüler und vergessen dabei, dass Jugendliche in der Pubertät nicht nur stark mit sich selbst, ihrem Körper, der Peer Group und den chemischen Vorgängen in ihrem Gehirn beschäftigt sind, sondern dass sie Autoritäten wie Lehrkräfte auch tendenziell ablehnen, sich an ihnen reiben wollen und dadurch die eigene Persönlichkeit finden und entwickeln. Viele Lehrerinnen und Lehrer lechzen regelrecht nach Anerkennung an der falschen Stelle. Unser Tipp: Sprechen Sie mit der Schulleitung über Ihre Arbeit als Lehrkraft und fordern Sie eine Rückmeldung ein! Das ist deren Aufgabe und das Urteil Ihrer oder Ihres Vorgesetzten ist am Ende auch viel relevanter für Sie als das der Schülerinnen und Schüler.
Gleichzeitig haben Lehrerinnen und Lehrer entgegen der landläufigen Meinung eine relativ geringe Kontrolle über ihren Arbeitserfolg, denn dieser lässt sich nicht (ausschließlich) an Noten messen. Ob das Wissen durch die Schülerinnen und Schülern wirklich nachhaltig erworben wurde und diese sich durch den Unterricht auch persönlich weiterentwickelt haben, lässt sich oft von außen nur schwer sagen. Das frustriert viele Lehrkräfte und aus dauerhafter Unzufriedenheit entsteht häufig eine ernsthafte depressive Verstimmung. Distanzieren Sie sich als Lehrerin oder Lehrer daher professionell von dem Gedanken, dass Sie für alles und jeden verantwortlich sind! Machen Sie einen nachweislich guten Job – so gut, dass Sie sich selbst nichts vorzuwerfen haben – und holen Sie die Eltern mit ins Boot, die nicht weniger Verantwortung für den schulischen Erfolg ihrer Sprösslinge tragen als Sie, die Lehrkraft!
Ein Kernproblem des Lehrerberufs, das Depressionen und das Auftreten eines Burnouts begünstigt, ist nach der Erfahrung von Lehrer|Schüler, dass die Arbeit einer Lehrerin oder eines Lehrers tendenziell nie beendet ist. Wenn man will, gibt es immer noch etwas zu tun, zu optimieren oder zu verändern. Lehrkräften bleibt es selbst überlassen, zu entscheiden, wann Korrekturen verantwortungsvoll genug durchgeführt und der eigene Unterricht pingelig genug vorbereitet wurde. Dieser Umstand ist Gift für ein ausgeglichenes und entspanntes Lehrerleben. Die Psychohygiene der Lehrkräfte ist nach unserer Auffassung auch Teil der Fürsorgepflicht einer jeden Schulleitung und der Erhalt der psychischen Gesundheit sollte nicht allein Lehrerinnen und Lehrern überlassen bleiben, die eventuell zu Selbstausbeutung neigen und nicht erkennen, wann die eigene Arbeitsleistung bereits ausreichend erbracht wurde.
>>> Was kann man als Lehrerin oder Lehrer gegen Depressionen und einen Burnout tun?
Es ist zunächst wichtig, dass Depressionen und Burnout nicht als „schlechte Laune“ oder „viel Stress“ verkannt werden, sondern dass beide handfeste psychische Erkrankungen sind, die das gesamte Lebensgefühl Betroffener prägen und die Lebensqualität massiv senken. Es ist auch nötig, dass anerkannt wird, dass depressive und outgeburnte Lehrkräfte mehr brauchen als nur gutes Zureden von Freundinnen und Freunden, der Familie oder Kolleginnen und Kollegen. Diese Personengruppen sind zwar möglicherweise sehr gewilllt zu helfen, können dies aber in der Regel nicht, ohne sich selbst zu überfordern.
Es bedarf professioneller und kompetenter Hilfe für Lehrerinnen und Lehrer, die unter Depressionen und/oder einem Burnout leiden. Eine kollegiale Fallberatung ist ein sinnvoller erster Schritt, um diese Krankheiten zu kurieren. Sie muss aber, wie bei Lehrer|Schüler, von speziell geschultem, einfühlsamem und kompetentem Personal durchgeführt werden. Wir beraten darüber hinaus 100% vertraulich – melden Sie sich gerne noch heute bei uns!
>>> Passende Beratungsangebote von Lehrer|Schüler
- L1 | Quereinsteiger und Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf: Beratung und Begleitung
- L2 | Ausstieg aus dem Lehrerberuf / Berufliche Neuorientierung für Lehrkräfte
- L3 | Kollegiale Fallberatung für Lehrkräfte
- L5 | Praxiscoaching für Lehrkräfte I: Unterrichtsvorbereitung und Korrektur
- L6 | Praxiscoaching für Lehrkräfte II: Lehrergesundheit und Work-Life-Balance
- L7 | Praxiscoaching für Lehrkräfte III: Disziplin im Unterricht
- L8 | Praxiscoaching für Lehrkräfte IV: Ordnung und Struktur für Lehrkräfte
- R1 | Hilfe und Begleitung im Referendariat für ein Lehramt
- SL1 | Crashkurs für neue Schulleitungen
- SL2 | Konkrete Fallberatung für schulisches Führungspersonal
- ST1 | Studienberatung für Lehramtsstudenten
Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne!
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